Sirenen, Warn-Apps, Radio-Durchsage: Kreisweiter Warntag am 12. November
Sirenen, Warn-Apps, Radio-Durchsage: Kreisweiter Warntag am 12. November
Kreis Herford. Diese Woche Freitag, am 12. November, findet im Kreis Herford ein kreisweiter Warntag statt. Die Bevölkerung soll an diesem Tag für die Bedeutung der verschiedenen Warnsignale sensibilisiert werden. Zudem sollen die Warnsysteme, das heißt sowohl stationäre und mobile Sirenen als auch die Warn-Apps KatWarn und NINA, im Kreis getestet werden.
Drei Sirenentöne werden in der Mittagszeit ausgelöst – zwischen den Tönen Radio einschalten
Gegen 13:35 Uhr wird der Sirenenalarm zentral von der Kreisleitstelle in Hiddenhausen per Knopfdruck ausgelöst. Derzeit können von dort aus insgesamt über 50 Sirenenstandorte im Kreisgebiet angesteuert werden. Ein Sirenenalarm dient dazu, die Bevölkerung auf plötzlich auftretende Gefahren frühzeitig aufmerksam zu machen. Dies kann zum Beispiel bei Unfällen mit giftigen Stoffen oder Bränden der Fall sein. Aber auch bei extremen Wetterverhältnissen wie Stürmen, Starkregen oder Hochwasser wird die Bevölkerung per Sirenenalarm gewarnt.
In den einzelnen Städten und Gemeinden gibt es sowohl stationäre als auch mobile Sirenen. „Während die stationären Sirenen flächendeckend für die Bürgerinnen und Bürger zu hören sein sollten, dienen mobile Sirenen dazu, lokal begrenzt an einer bestimmten Örtlichkeit auf Gefahren aufmerksam zu machen. Grundsätzlich dienen die Sirenen dazu, Menschen, die sich im Freien aufhalten, zu warnen und ihnen zu signalisieren, dass eine Gefahrensituation besteht. Für diesen Zweck sind sie auch strategisch positioniert“, erklärt Kreisdirektor und Krisenstabsleiter Markus Altenhöner. Manche Sirenenstandorte im Kreis sind noch im Aufbau. Daher kann es durchaus sein, dass der Probealarm noch nicht überall und flächendeckend im Kreisgebiet wahrgenommen werden kann.
Insgesamt werden drei Sirenentöne im Abstand von ca. 5 Minuten ausgelöst. Der erste Ton signalisiert, dass es sich um einen Probealarm handelt. Dieser einminütige „Entwarnungston“ hört sich durchgehend gleich an. Es folgt ein einminütiger Warnton, der an- und abschwellt. Abschließend wird noch einmal der Entwarnungston ausgelöst.
Zwischen dem zweiten und dem dritten Sirenenton gibt es eine Durchsage der Kreis-Leitstelle über Radio Herford. Denn im Ernstfall sollen die Bürgerinnen und Bürger – sobald der auf- und abschwellende Warnton ertönt – das Lokalradio (Radio Herford, 94,9 MHz) einschalten. So erhalten sie konkrete Informationen zu den Gefahren und möglichen Verhaltensweisen.
Neben den Sirenen werden auch die WarnApps NINA und KATWARN mit dem Probealarm ausgelöst. Je nach Einstellung können über die APPs auch zusätzliche Informationen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und des Deutschen Wetterdienstes abgerufen werden.
„Wir können genau schauen, wo es Optimierungsbedarf gibt“
„Mit unserem kreisweiten Warntag möchten wir die Bürgerinnen und Bürger darauf sensibilisieren, was im Ernstfall zu tun ist – dazu gehört: Sobald der Warnton der Sirenen zu hören ist: Radio einschalten. Denn hier werden von der Kreisleitstelle wichtige Informationen zur akuten Gefahr und Handlungsanweisungen durchgegeben“, erklärt Kreisdirektor Markus Altenhöner.
„Darüber hinaus sind auch die Warn-Apps ein wichtiger Bestandteil des Warnsystems. Die meisten Menschen besitzen ein Smartphone und tragen dieses in der Regel stets bei sich. Die Chance ist also hoch, dass entsprechende Warnungen schnell bemerkt werden. Darüber hinaus informieren wir natürlich auch über die Presse, unsere Homepage und unsere eigenen Social-Media Kanäle“.
Kreisweite Warntage finden regelmäßig statt. Und sie sind wichtig, betont Altenhöner: „Wir können so am besten ermitteln, wo es Optimierungsbedarf gibt und wo wir nachbessern müssen, um die Menschen im Kreis Herford nicht nur bei Unfällen oder Bränden, sondern auch vor extremen Wetterverhältnissen noch schneller warnen und noch umfassender informieren zu können“.
Info: Technische Neuerung bei den Warn-Apps
Das Fraunhofer Institut Fokus hat die Warn-App „Katwarn“ weiterentwickelt und stellt dafür jetzt ein kostenloses Update zur Verfügung. Darauf weisen der Kreis Herford und der Kreisfeuerwehrverband Herford jetzt hin.
Denn nicht immer werden die Alarmierungen auf dem Handy rechtzeitig bemerkt. Das gilt besonders in Situationen, wo das Mobiltelefon auf lautlos geschaltet ist. Darauf hat das Fraunhofer Institut Fokus nun mit der Funktion „kritischer Alarm“ reagiert. Meldungen der Lila-Warnstufe, also der höchsten Kategorie, umgehen damit alle anderen Ton-Einstellungen des Telefons, wie etwa den Lautlosmodus oder auch parallele Telefonate. Ausgenommen sind nur Unwetterwarnungen. Um die neueste Version der Katwarn-App zu aktivieren, sei ein kostenloses Update erforderlich, heißt es vom Forschungsinstitut. Je nach Betriebssystem und Voreinstellung könne dies automatisch oder durch eine Aktualisierung im App-Store erfolgen. Anschließend sei eine aktive Bestätigung der neuen Funktion nötig. Die Auswahl könne jederzeit wieder zurückgesetzt werden.
„Der kritische Alarm soll nur ausgelöst werden, wenn die von einem Unglück Betroffenen sofort reagieren müssen. Ob eine solch extreme Gefahrenlage vorliegt, darüber entscheidet im Kreis Herford unter anderem die Einsatzleitung der Feuerwehr.
Die Warn-App Nina (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ist ebenfalls bereits weit verbreitet. Auch sie verfügt mittlerweile über die Funktion „kritischer Alarm“. Anders als bei der Katwarn-App können die Nutzenden der Nina-App allerdings selber bestimmen, ab welcher Warnstufe ein Alarm ertönen soll, obwohl das Mobiltelefon auf lautlos geschaltet ist und ob dies auch bei Unwettermeldungen gelten soll. Mittlerweile ist das Katwarn-System mit dem Warnsystem des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (MOWAS) gekoppelt und verbreitet über die Katwarn-App auch deren Gefahrenmeldungen. Andererseits bringt die Bundes-Warn-App Nina nun auch Informationen des Warnsystems Katwarn in Umlauf. Durch die wechselseitige Bereitstellung der Gefahrenmeldungen beider Systeme soll ein möglichst umfassender Bevölkerungsschutz erreicht werden.