Kreis Herford fördert weitere angehende Hebammen

Eine Win-Win-Situation: Kreis Herford fördert weitere angehende Hebammen

Kreis Herford. „Für uns ist das eine ganz tolle Möglichkeit. Ohne die Förderung des Kreises Herford hätte ich die Ausbildung zur Hebamme bzw. das duale Studium nicht machen können – es ist eine einmalige Chance, die ich unbedingt ergreifen wollte“, freut sich Lena Sophie Windmann.

Die 21-Jährige aus Herford ist eine von drei angehenden Hebammen, die mit finanzieller Unterstützung des Kreises ihrem Traumberuf nachgehen können. Seit dem 01. Oktober dieses Jahres absolviert sie zusammen mit Lisa-Marie Tiffe-Mersch (23) aus Enger und Malin Zeitz (19) aus Spenge ein duales Studium der Hebammenwissenschaft an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in Hannover.

 

Die Finanzierung der Gebühren des 3,5-jährigen Studiums übernimmt der Kreis. Im Gegenzug verpflichten sich die Studierenden, nach dem abgeschlossenen Studium für mindestens 5 Jahre im Kreis Herford tätig zu sein. Die Praxisphasen absolvieren die Studierenden in den Krankenhäusern im Kreis Herford (Klinikum Herford und Mathilden-Hospital Herford).

Das ist für alle Beteiligten ein Gewinn. „Die qualitativ hochwertige Hebammenversorgung ist sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich von großer Bedeutung. Hier schaffen wir durch die Kooperation mit der FHM für den Kreis Herford zukunftsfähige Bedingungen. Wir brauchen zur Aufrechterhaltung dieses Berufszweiges qualifizierte Hebammen, die einen wichtigen Beitrag im Gesundheitswesen leisten“, so Landrat Jürgen Müller. Er freut sich, dass der Kreis „nun drei weitere tolle Nachwuchskräfte in diesem so wichtigen Berufsfeld gewinnen konnte“.

Bereits seit Oktober 2020 fördert der Kreis viele angehende Hebammen, von denen die ersten ihr duales Studium an der FHM im Frühjahr 2024 beenden und anschließend im Kreis Herford tätig sein werden. Die FHM hat den Studiengang mit dem Start im Jahr 2020 als erste Hochschule in der Region angeboten.

„Wir unterstützen unsere Kliniken und stellen gleichzeitig die akademische Ausbildung dieses so wichtigen Berufes zukunftsfähig auf – denn das wird eine wichtige Rolle im Gesundheitswesen spielen“, erklärt Norbert Burmann, Gesundheitsdezernent des Kreises Herford.

Alle drei Studierenden erfüllen sich mit dem Studium ihren absoluten Berufswunsch. So fand Malin Zeitz nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr im Klinikum Bethel ihren Weg zum Hebammen-Beruf. Hier war sie auf der Früh- und Neugeborenen-Intensivstation tätig und bekam so bereits viele Einblicke in die Arbeit im Kreißsaal. Sie absolviert ihre Praxisphasen nun im Klinikum Herford.

 

Auch Lisa-Marie Tiffe-Mersch schwärmt von dem Hebammenberuf. „Es ist wunderschön zu sehen, wenn aus zwei Menschen eine Familie wird. So etwas kann man nicht beschreiben, das muss man gesehen haben. Das Strahlen einer Mutter, die das erste Mal ihr Baby in ihren Armen hält, ist einzigartig“.

 

Die 23-Jährige hat zuvor eine Ausbildung zur Physiotherapeutin absolviert und macht ihre Praxisphasen des Hebammen-Studiums nun im Klinikum Herford. „Ich wollte Frauen nicht nur nach der Geburt begleiten, sondern auch davor und währenddessen. Es ist ein schönes Gefühl, den Eltern das Gefühl zu geben, dass sie nicht alleine sind. Gleichzeitig erfährt man als Hebamme unglaublich viel Wertschätzung und Dankbarkeit“.

 

Ähnlich sieht es Lena Sophie Windmann. „Man muss sich in diesen Beruf verlieben und mit den Herzen dabei sein. Für mich ist es eine Berufung geworden. Ich kann mir gar nichts anderes mehr vorstellen“.

Dass die Hebammenausbildung seit 2020 akademisiert wird, findet bei den angehenden Hebammen Anklang: „Hebamme ist ein Beruf, der auf ganz vielen Erfahrungsschätzen basiert. Wir können uns der Thematik nun auch unter einem wissenschaftlichen Aspekt nähern, was so vorher nicht möglich war“, so die drei angehenden Hebammen. „Wir Hebammen arbeiten sehr vielseitig und tragen eine enorm große Verantwortung – und das verdient auch einen akademischen Grad“.

Info:

Durch das Gesetz zur Reform der Hebammenausbildung wandelte sich der bisherige Ausbildungsberuf zu einem vollständig akademisierten Studium. Dies ist an der FHM als duales Vollzeitstudium angelegt und beinhaltet einen hohen Praxisanteil. Der Studiengang richtet sich an Personen, die gerne mit Menschen arbeiten wollen und zugleich im Zukunftsfeld Gesundheit Fuß fassen möchten.

 

Das Berufsbild ist sehr vielseitig, denn Hebammen sind Expert*innen für die Lebensabschnitte Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Sie unterstützen fachlich und emotional bei allem, was werdende Mütter und ihre Familien in der Vorsorge, bei der Geburt und in der Nachsorge benötigen.

 

Weitere Infos gibt es unter auch bei der FHM unter www.fh-mittelstand.de/hebammenwissenschaft

 

 

 

Foto: (v. r.): Landrat Jürgen Müller zusammen mit den Studierenden Lena Sophie Windmann, Lisa-Marie Tiffe-Mersch, Malin Zeitz sowie Angela Heiler-Birk vom Gesundheitsamt und Gesundheitsdezernent Norbert Burmann.

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