das erste stationäre Hospiz im Kreis

Ein ganz wichtiges neues Angebot: Spatenstich für das erste stationäre Hospiz im Kreis

Kreis Herford. Nicht mehr lange, dann rollen die Bagger über die Baustelle auf dem Grundstück „Unter den Linden 41“ in Herford. Denn hier entsteht ab sofort das erste stationäre Hospiz im Kreis Herford. Die bis dato hier ansässige Tagesklinik des Klinikums Herford ist bereits ausgezogen und hat ihre neuen Räumlichkeiten in der Ravensberger Straße bezogen.

Der Baubeginn für das stationäre Hospiz wurde jetzt von allen Beteiligten mit einem gemeinsamen Spatenstich gefeiert. Vertreter des Kreises Herford, der Stiftung „Zukunft im Wittekindskreis“, der Hospiz Herford gGmbH, der Arbeitsgruppe „Hospiz- und Palliativarbeit im Kreis Herford“ sowie viele weitere Unterstützerinnen und Unterstützer waren dabei.

Ein stationäres Hospiz, welches eine umfassende Pflege, Unterstützung und Begleitung bietet, gibt es im Kreis Herford bislang nicht. Ein solches Angebot kann jetzt entstehen, um allen Menschen, die eine hospizlich-palliative Betreuung benötigen, einen Zugang zu ermöglichen.

„Der Hospiz- und Palliativgedanke wird immer wichtiger. Sei es aus humanitärer Sicht und sei es auch mit Blick auf den demografischen Wandel. Deshalb ist allen Beteiligten dieses Hospiz ein ganz großes und wichtiges Anliegen“, betont Jürgen Müller, Landrat und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung „Zukunft im Wittekindskreis“. Zu diesen Beteiligten zählt die Hospiz Herford gGmbH – eine gemeinnützige und gemeinsame Tochtergesellschaft des Diakonisches Werkes im Kirchenkreis Vlotho und des Kirchenkreises Herford. Sie wird das Hospiz betreiben.

„Wir freuen uns sehr darauf“, so Kerstin Hensel, Vorständin beim Diakonischen Werk. „Beim Diakonischen Werk haben wir in Form von vielen verschiedenen Einrichtungen und Angeboten sehr viel Expertise und Erfahrung im Umgang mit älteren und auch mit kranken Menschen. Ein Hospiz ist natürlich eine sehr spezielle Einrichtung. Aber wir haben uns als Hospiz gGmbH ganz bewusst dafür entschieden, ein solch wichtiges Angebot für Herford und Umgebung an den Start zu bringen“.

Die Betriebskosten werden von externen Kostenträgern wie Krankenkassen sowie von dem Stiftungsfond „Hospiz- und Palliativversorgung im Kreis Herford“ übernommen. Die Baukosten werden – neben einem Zuschuss der Sparkasse Herford – durch die Stiftung Zukunft im Wittekindskreis finanziert. Diese hatte das Gebäude bereits im September 2021 erworben.

Auf rund 2200 m² Bruttogeschossfläche inklusive Anbau entstehen demnächst zehn Gästezimmer.

Neben dem Eingang wird ein barrierefreier Aufzug angebaut. An die Rückseite des Bestandsgebäudes wird ein Flachdachgebäude mit Dachterrasse, Gästezimmern und Aufenthaltsbereichen angebaut.

Los geht es jetzt mit den Abbruch- und Entsorgungsarbeiten, den Gerüstbauarbeiten und der Fassadenreinigung. Weitere Arbeiten – wie etwa Dachdecker- und Fensterarbeiten, Zimmerarbeiten sowie Erd- und Schottenarbeiten –  sind bereits oder werden demnächst ausgeschrieben. „Wir gehen davon aus, dass das Hospiz Ende 2025 betriebsbereit ist“, so Landrat und Kuratoriumsvorsitzender Jürgen Müller. 6,8 Millionen Euro an Baukosten werden nach aktuellem Stand anfallen.

Das bisherige Gebäude der Tagesklinik ist bereits über 130 Jahre alt und steht unter Denkmalschutz. Es wird also gemäß denkmalpflegerischer Erlaubnis umgebaut und saniert.

Im Gebäude steckt viel Geschichte

Ursprünglich wurde das Gebäude „Unter den Linden 41“ als höhere private Tochterschule gebaut und bereits im Jahr 1880 mit sieben Klassenräumen eröffnet.

1890 wurde es mit einer weiteren Herforder Privatschule zur Städtischen höheren Mädchenschule zusammengelegt und ab 1899 zu einem Mädcheninternat erweitert. Schließlich wurde die Schule ab 1924 als eine kaufmännische und gewerbliche Anstalt genutzt.

Im Jahr 1977 wurde das Gebäude zum Wohnheim für die Schüler der naheliegenden Berufsschule. Zwanzig Jahre später folgte die Sanierung und der Umbau in eine Tagesklinik.

Stiftungsfond für die Hospiz- und Palliativversorgung

Der Kreis Herford hat bereits im November 2023 innerhalb der Stiftung „Zukunft im Wittekindskreis“ einen Stiftungsfond eingerichtet, der die Hospiz- und Palliativversorgung im Kreis Herford stärken soll. Die Mittel werden sowohl für das geplante stationäre Hospiz als auch für das ambulante Angebot im Kreis Herford verwendet.

Der Stiftungsfond ist dabei als Ausdruck bürgerschaftlichen Engagements gedacht: „Jeder, dem die Hospiz- und Palliativversorgung im Kreis Herford wichtig ist, kann den Stiftungsfond durch Zuwendungen gerne unterstützen“, erklärt Jürgen Müller.

Ausreichend ist eine Überweisung an die Stiftung mit dem Verwendungszweck „Zuwendung – Stiftungsfonds ‚Hospiz- und Palliativversorgung im Kreis Herford“. Die IBAN: DE83 4945 0120 0000 0275 24 (Sparkasse Herford)

 

 

Foto: Freuen sich auf das erste stationäre Hospiz im Kreis Herford: Landrat Jürgen Müller und Kerstin Hensel (rechts) sowie Stiftungsvorstand Ralf Stölting (links) und Holger Kasfeld.

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