Geschichtspädagogische Angebote vom Berufskolleg

Bildungspartnerschaft Archiv und Berufskolleg

Geschichtspädagogische Angebote vom Berufskolleg für Kinder

„Prinzessin“, sagten die Einen, „Ritter“ die Anderen. Die Frage lautete: „Welche geschichtlichen Aspekte sind für Kinder interessant?“

Im Jahr des 400-sten Geburtstags der Herforder Fürstäbtissin Elisabeth von der Pfalz sollte sich die Erarbeitung von geschichtspädagogischen Angeboten für Kinder vor allem mit ihr und ihrer Zeit befassen. Die Fachabiturienten des nach der Äbtissin benannten Berufskollegs hatten sich im sozialpädagogischen Wahlpflichtbereich für das Archivprojekt entschieden. Dank einer Förderung durch das Landesprogramm Archiv und Schule unterstützte die Stadtführerin Angelika Bielefeld die Schüler als Expertin, auch für kindgerechte Geschichtsvermittlung.

Die Bildungskooperation zwischen Kommunalarchiv und Elisabeth-von-der-Pfalz-Berufskolleg führt damit bereits zum zweiten Mal zu Ergebnissen, die für Kinder ab dem Grundschulalter einsetzbar sind. Nach den Ideen für Führungen und Aktionen im Archiv im Jahr 2014 erarbeiteten die Schüler/-innen des sozial-gesundheitlich ausgerichteten Berufskollegs jetzt Materialien zur Verwendung im Klassenraum oder in der Herforder Innenstadt. Die Stiftung der Volksbank Bad Oeynhausen ermöglichte, dass das in der Projektwoche entworfene Heft „Heribert und die Äbtissin“ nun gedruckt vorliegt und in allen vierten Klassen der Herforder Grundschulen kostenlos zur Verfügung steht (Kontakt über www.kulturanker-herford.de).

 

Geschichtspädagogische Angebote vom Berufskolleg
Die Fachabiturienten des Elisabeth-von-der-Pfalz-Berufskollegs übergeben die Audio-„Häusergeschichten“ mit Stadtführerin Angelika Bielefeld (rechts) vor dem Hotel zur Fürstabtei an Stadtarchivar Christoph Laue.

Aus einer kindgerecht gestalteten Führung in der Innenstadt entwickelten die Fachabiturienten einen Audio-Guide unter dem Titel „Häusergeschichten aus der Zeit der Fürstäbtissin Elisabeth von der Pfalz“. Mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Stadtplans können Kinder und Jugendliche 16 Gebäude entdecken, die es schon zu Elisabeths Zeiten gegeben hat. Nach einer Einführung gibt es zu jeder Station ein bis zwei Minuten zu hören.

Die mp3-Dateien sollen künftig nicht nur im Archiv, sondern auch im Internet abrufbar sein.
Eine Gruppe angehender Kinderpfleger vom Berufskolleg hat ein buntes Kinderprogramm für das Geburtstagsfest der Fürstäbtissin vorbereitet. Während Eltern und Großeltern sich auf dem Münsterkirchplatz den Kuchen schmecken ließen, konnten die Kinder sich als Prinzessin fotografieren lassen, Briefe mit der Feder schreiben, sie versiegeln und per berittenem Postboten versenden. Sie konnten Freundschaftsarmbänder mit Perlen gestalten und mit selbst gebauten Fächern die Fächersprache erlernen, denn Elisabeths Freundschaft zu Anna-Maria von Schürmann und ihre Vorliebe für Perlen sind überliefert. In der Zeit des Barock übermittelte eine Prinzessin bei Hofe manche unaussprechlichen Botschaften lieber durch den Fächer. Die Assoziation „Prinzessin“ war für Elisabeth von der Pfalz also durchaus korrekt, während die Zeit der (Kreuz-)Ritter bereits lange zu Ende war. (Text und Bild: Elisabeth-von-der-Pfalz Berufskollek)

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