Was alles geht – in ein paar Monaten

Nicole Butters (Mitte) besuchte ihren PPP-Paten Stefan Schwartze (rechts) in seinem Wahlkreisbüro in Herford. Sie wurde begleitet von Ihrem Schulfreund Fynn Steppeler (Mitte hinten). Über den amerikanischen Besuch freuten sich auch Ana Nasrashvili (2.v.l.), die im Rahmen des Internationalen-Parlaments-Stipendiums gerade ein Praktikum in Stefan Schwartzes Berliner Büro absolviert und ein paar Tage den Wahlkreis kennenlernte, sowie Marlene Dietrich (links), die zur Zeit ein Schülerpraktikum im Wahlkreisbüro verbringt.

Stipendiatin besucht ihren Bundestagspaten

Es ist unglaublich: Vor einem dreiviertel Jahr ist Nicole Butters aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland gekommen. Sie sprach zu diesem Zeitpunkt kein Wort Deutsch. Dann absolvierte sie einen vierwöchigen Crash-Sprachkurs in Bad Laasphe, der ihr aber nach eigenen Angaben nicht so sehr viel gebracht hat. Heute spricht sie ziemlich perfekt Deutsch, hat sich alles weitere im täglichen Umgang mit
Gastfamilie, Schulfreunden, Schule und Sport angeeignet.

Die 18jährige High-School-Absolventin aus Charlotte in North Carolina lebt seit Anfang September 2017 in
Gastfamilien in Bad Oeynhausen und nimmt am Parlamentarischen Patenschaftsprogramm zwischen dem
Deutschen Bundestag und dem amerikanischen Kongress teil. Jetzt besuchte Sie Ihren Paten, den heimischen Bundestagsabgeordneten Stefan Schwartze, in seinem Wahlkreisburo und berichtete von Ihren Erlebnissen der
vergangenen Monate.

„Hier in Deutschland gibt es eine ganz andere Kultur, in Amerika ist es sehr viel
einfacher sich kennen zu lernen“,
ist der PPP-Stipendiatin natürlich gleich aufgefallen.

Stefan Schwartze erläuterte ihr daraufhin augenzwinkernd, dass es sich bei „dem Ostwestfalen an sich“ um einen eher zurückhaltenden Menschenschlag handelt, auf den man sich aber felsenfest verlassen könne, wenn man ihn erst einmal ein bisschen näherkennengerlernt hat. Nicole ist auch aufgefallen, dass die Deutschen sehr viel Radfahren und grillen, überhaupt im Freien leben. In den USA sei man sehr viel im Haus und wenn man rausgehe, fahre man mit dem Auto irgendwo hin. Das sei schon ein sehr großer
Unterschied.

Nicole Butters ist eine ausgesprochen kommunikative junge Frau. Sie hat an der Gesamtschule in Bad Oeynhausen sehr schnell Freunde gefunden, mit denen sie einen großen Teil ihrer Freizeit verbringt. Sie spielt begeistert Volleyball in der Trainingsgruppe des Immanuel-Kant-.

Nach ihrer Rückkehr in die Vereinigten Staaten wird Nicole zum Studieren nach Washington gehen. Sie hat dort an der American University bereits einen Studienplatzim Fachbereich Internationale Beziehungen und möchte anschließend im Regierungsumfeld arbeiten. Sie könnte sich auch vorstellen, 1 – 2 Jahre in Deutschland zu studieren, sich für ein Internationales Parlaments-Stipendium zu bewerben und später
Diplomatin zu werden.

Fünf Sprachen spricht Nicole übrigens, ihre Begabung ist offenkundig: Mit Englisch und
Spanisch ist sie großgeworden, Französisch hat sie in der Schule gelernt, Koreanisch hat sie sich weitgehend selbst beigebracht und „wie man Koreanisch schreibt, habe ich in 10 Minuten gelernt“.

Hilfreich war dazu auch ein zweimonatiges Stipendium, das sie in Südkorea absolvieren konnte.

Nachdem Deutschlernen inzwischen auch so gut wie abgehakt ist, soll die nächste Sprache, die sie lernen möchte, Russisch sein.
Wenn Nicole nicht zur Schule geht, Volleyball spielt oder mit Ihren Schulfreundinnen und –freunden Bad Oeynhausen und die Umgebung erkundet, sich das Oktoberfest in München anschaut, in Dortmund eine Freundin ihrer Mutter besucht, Ostern in London verbringt oder Tagesausflüge nach Hannover oder Münster unternimmt, kümmert sie sich mit Unterstützung einer ihrer Lehrerinnen um Flüchtlingskinder und bringt Ihnen Deutsch oder Englisch bei. Ganz neu ist das Unterrichten für Nicole dabei nicht; sie hat
an der High-School bereits Nachhilfeunterricht gegeben.

„Jetzt stehe ich vor einer ganzen Klasse mit 20 Kindern, das ist schon etwas anderes.“ Aber der Umgang mit den Kindern macht ihr sehr viel Freude, und die anfängliche Nervosität war bereits nach kurzer Zeit
verschwunden.
Das Jahr in Deutschland schätzt Nicole als wichtige Lebenserfahrung ein. „Man wird unabhängiger, lernt wie Menschen in anderen Ländern leben und man erfährt viel über sich selbst und ……….. wenn man sich für das PPP in den USA bewirbt, lernt man auch Englisch“, möchte sie Schüler und Schülerinnen sowie junge Berufstätige dazu ermuntern, es ihr gleich zu tun und sich für das deutsch-amerikanische
Austauschprogramm zu bewerben.

Nächste Woche erkunden alle Teilnehmer/innen am PPP übrigens die Hauptstadt Berlin. Dann steht natürlich auch der Besuch des Bundestages auf dem Programm, vielleicht gibt es dann ein Wiedersehen mit Stefan Schwartze.

Und am 25. Juli geht es zurück nach Charlotte, wo Nicole dann endlich ihre Eltern wiedersieht. Ein gemeinsamer Besuch in Bad Oeynhausen im kommenden Jahr ist allerdings schon gedanklich in Planung.

Sowohl Stefan Schwartze als auch Nicole Butters möchten junge Menschen aus dem Kreis Herford und der Stadt Bad Oeynhausen zur Teilnahme am Parlamentarischen Patenschaftsprogramm ermuntern. „Das ist ein einmaliges Erlebnis und eine Riesenchance für jeden, der die Möglichkeit bekommt daran teilzunehmen“, so Nicole zum Schluss ihres Besuchs bei Stefan Schwartze. Nähere Infos zum PPP gibt es auf der Internet-Seite des Deutschen Bundestags unter www.bundestag.de/ppp.

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