Rund 150.000 Anrufe: Kreis Herford stellt das Corona-Bürgertelefon ein

Kreis Herford. Die Corona-Hotline des Kreises Herford – das Bürgertelefon (05221 – 13 1500) –  wird ab nächster Woche Montag eingestellt. Es ist mit dem morgigen Freitag das letzte Mal erreichbar. Bürgerinnen und Bürger, die Fragen rund um die Corona-Thematik und zu allen weiteren Anliegen  haben, können sich unter der üblichen Nummer 05221 – 13-0 melden.

 

Das Bürgertelefon wurde im März 2020 eingerichtet. Damals gab es unzählige Fragen von Bürgerinnen und Bürger rund um die Corona-Pandemie, die ohne das Bürgertelefon nicht hätten beantwortet werden können.  Zu Spitzenzeiten (Frühjahr 2021) nahmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich rund 1.000 Anrufe entgegen.

 

Mit der Organisation des Bürgertelefons war ein erheblicher personeller und zeitlicher Aufwand verbunden. Gestartet wurde mit neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Ämtern – zu Spitzenzeiten arbeiteten rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen der Verwaltung für das Bürgertelefon – darunter auch Personen, die von extern eingestellt wurden. Zu diesen  Zeiten wurde im Schichtsystem gearbeitet, sodass morgens und nachmittags jeweils zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichzeitig an den Telefonen saßen.  Zeitweise war das Bürgertelefon auch samstags und sonntags besetzt.

 

Mittlerweile hat die Zahl der Anrufenden stark abgenommen. So gehen derzeit täglich rund 25 bis 30 Anrufe ein. Über ein Drittel der Anrufe bezieht sich dabei auf Themen, die in keinem Zusammenhang mit der Corona-Thematik stehen. Erreichbar war das Bürgertelefon zuletzt montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 15 Uhr.

 

Seit dem 18. August 2020 gibt es die technische Möglichkeit, die Zahl der Anrufe zu dokumentieren. Von dieser Zeit bis zum Jahresende 2022 wurden beim Bürgertelefon rund 140.000 Anrufe entgegengenommen.

 

Die Fragen der Bürgerinnen und Bürger, die beim Bürgertelefon eingingen, deckten ein überaus breites Themenspektrum ab. So ging es um Regelungen in den Coronaschutz-, Quarantäne- oder Testverordnungen, um Fragen zu Genesungsbescheinigungen oder weiteren Schreiben des Gesundheitsamtes, zum Krankheitsverlauf bei Infektionen oder auch zur Hygiene. Ein wesentlicher Themenkomplex waren zudem die Impfungen.

 

Auch Fragen zur Kinderbetreuung wurden häufig gestellt – insbesondere in der Zeit der Schul- und Kitaschließungen.

 

„Das Bürgertelefon war für uns ein ganz essentieller Kommunikationskanal, um den Bürgerinnen und Bürgern im Kreis Herford für etliche Fragen rund um die Corona-Pandemie zur Verfügung zu stehen. Die Bürgerinnen und Bürger hatten immer die Möglichkeit, Beratung durch die richtigen Ansprechpartner zu finden. Niemand war auf sich alleine gestellt und fand stets Unterstützung und kompetente Auskunft. Das Bürgertelefon war eine Brücke zum Kontaktpersonenmanagement und zum amtsärztlichen Dienst und hielt den dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Rücken frei“, erklärt Landrat Jürgen Müller, der betont:

 

„Die Organisation des Bürgertelefons war mit vielen verschiedenen Herausforderungen verbunden und ein Kraftakt für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vor ihrem Einsatz beim Bürgertelefon auch zunächst geschult werden mussten. Es war ein großer Personalaufwand – und wir mussten zu Spitzenzeiten genau schauen, wen wir einsetzen konnten, denn viele Bereiche der Kreisverwaltung mussten auch während der Corona-Pandemie funktionsfähig bleiben“, resümiert Landrat Jürgen Müller.

 

„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führten viele freundliche und angenehme Gespräche, waren zum Teil aber auch Katalysator für Wut und Frust bei den Anrufenden. Wir waren uns bewusst, dass die Pandemie für viele Bürgerinnen und Bürger mit enormen emotionalen Herausforderungen verbunden war und haben daher auch einen Mitarbeiter der Diakonie hinzugezogen, der als ausgebildeter Seelsorger einige Bürgerinnen und Bürger emotional auffangen konnte. Auch Sprachbarrieren spielten eine Rolle, sodass wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Team hatten, die auch andere Sprachen sprechen konnten“.

 

Der Landrat bedankt sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für das Bürgertelefon im Einsatz waren. „Ich bin beeindruckt von dem großen Engagement, dass sie alle gezeigt haben. Nur so war  es möglich, für die Bürgerinnen und Bürger im persönlichen Gespräch in diesem Umfang dazu sein“.

 

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