Kreis Herford mit European Energy Award ausgezeichnet

Vorbild in Sachen Klimaschutz: Kreis Herford mit European Energy Award ausgezeichnet

Kreis Herford. Im Jahr 2015 wurden die Weichen im Kreistag gestellt, in diesem Jahr folgte die Auszeichnung: Der Kreis Herford wurde mit dem European Energy Award (eea) ausgezeichnet. Der European Energy Award ist ein europaweites Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren, das den Kommunen ein hohes Niveau und messbare Fortschritte in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz bescheinigt. Ziel ist, die Qualität der Energieerzeugung und -nutzung in einer Kommune zu bewerten, regelmäßig zu überprüfen und Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz zu erschließen. Die entsprechende Auszeichnung ist Teil des interkommunalen Klimaschutzkonzeptes des Kreises.

„Wir in der Kreisverwaltung gehen den Klimaschutz ganz konstruktiv und praktisch an. Wir reden nicht nur, sondern wir handeln. Das haben wir nun schwarz auf weiß“, freut sich Landrat Jürgen Müller, der die Auszeichnung am 1. Juni 2021 zusammen mit Birgit Rehberg und Klimaschutzmanagerin Anna-Lena Mügge entgegennahm.

Kreis punktet in vielen verschiedenen Bereichen

Der Kreis punktete unter anderem durch ein Förderprogramm für die Umsetzung von PV-Anlagen, die Anschaffung energieeffizienter „Weißer Ware“ sowie durch Projekte zur Dachbegrünung. Zudem wurde ein Konzept für die Klimafolgenanpassung erstellt. Ein extra gegründetes Unternehmernetzwerk soll außerdem die kommunalen Bemühungen um den Klimaschutz flankieren. Darüber hinaus wurden bei Dienstreisen anfallende CO2-Mengen kompensiert und Leuchtmittel in LED ausgetauscht.

Seit 2017 nimmt der Kreis Herford am eea teil. Im November 2020 fand ein externes Audit statt, welches schließlich zur Zertifizierung der Kreisverwaltung mit 55,5% der möglichen Punkte führte. Ab 75 Prozent der Punkte erreicht eine Kommune den Goldstatus des Awards – ein Ziel, auf das der Kreis Herford langfristig hinarbeitet.

Der bisherige Zertifizierungsprozess dauerte vier Jahre an. In diesem Zeitraum wurde zunächst von einem internen Energieteam um Klimaschutzmanagerin Anna-Lena Mügge und einem externen Beraterbüro eine Standortbestimmung in Sachen Klimaschutz vorgenommen: Wo ist der Kreis Herford gut aufgestellt? Wo gibt es Handlungsbedarf? Auf dieser Basis wurde ein Energiepolitisches Arbeitsprogramm (EPAP) ins Leben gerufen, in dem die bereits genannten Punkte umgesetzt wurden und auch weiterhin werden.

Ein fortlaufender Prozess

Denn der European Energy Award ist als ein fortlaufender Prozess zu betrachten. „Für uns ist die jetzige Auszeichnung eine wichtige Standortbestimmung. Wir wissen, dass unsere viele Arbeit honoriert wird und dass wir auf einem sehr guten Weg sind“, so Klimaschutzmanagerin Anna-Lena Mügge. „Meine Mitarbeiter*innen und ich haben in den letzten Jahren viel Aufwand betrieben. Nicht nur, um die Maßnahmen zu planen und umzusetzen, sondern auch, um Berichte für die Zertifizierung zu schreiben oder auch um interne Audits durchzuführen. Es freut mich sehr, dass das belohnt wurde“.

Da schließt sich auch Landrat Jürgen Müller an: „Der Weg zum European Energy Award hat dazu geführt, dass viele wichtige und effiziente Klimaschutz-Projekte im Kreis Herford entwickelt worden sind. Dafür war es notwendig, ein engagiertes Energieteam um unsere Klimaschutzmanagerin und eine unterstützende Kreispolitik an der Seite zu wissen. Gemeinsam werden wir diesen Weg weitergehen. Denn der Klimawandel ist das zentrale Thema der Zukunft – es gibt noch viel zu tun“.

Der European Energy Award kann alle vier Jahre neu errungen werden. Eine Re-Zertifizierung ist auch der Plan von Anna-Lena Mügge: „Genug Projekte und Maßnahmen können zukünftig noch umgesetzt werden und zu mehr Prozentpunkten führen. Wir möchten als Kreisverwaltung vorangehen und sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die anderen Städte und Gemeinden im Kreis ein Vorbild sein.“

Neben dem Kreis Herford besitzt auch die Stadt Löhne den European Energy Award. Landrat Jürgen Müller hofft, dass noch viele weitere Kommunen im Kreis folgen: „Die meisten Kommunen im Kreis Herford sind ebenfalls auf einem guten Weg des kommunalen Klimaschutzes. Ich würde mich sehr freuen, wenn noch weitere Awards ihr Zuhause im Kreisgebiet finden. Nicht der Auszeichnung Willen – sondern für unsere Umwelt“.

Info: Was genau ist der European Energy Award?

Der European Energy Award (eea) ist ein vielfach erprobtes Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren, das auf europäischer Ebene entwickelt wurde und umgesetzt wird. Die EnergieAgentur.NRW führt in Nordrhein-Westfalen das Energiemanagementverfahren im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministeriums durch. Ziel ist, die Qualität der Energieerzeugung und -nutzung in einer Kommune zu bewerten, regelmäßig zu überprüfen und Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz zu erschließen.

Erfolgreich umgesetzte Projekte werden im Rahmen des eea in sechs Maßnahmenbereichen bewertet und ausgezeichnet. Dabei fließen verschiedene Kriterien in die Bewertung ein, zum Beispiel Raumordnung und kommunale Entwicklungsplanung, die energetische Pflege der kommunalen Immobilien und Anlagen sowie die Mobilität.

Preisträger des European Energy Awards absolvierten ein mehrjähriges Energiemanagementprogramm. 500 Punkte sind maximal über sechs Handlungsfelder erreichbar. Wer mindestens 50 % der erreichbaren Punkte nach einem entsprechenden Audit erreichte, erhält den Award, wer 75 % oder mehr erreichte, erhält den Award in Gold. Die Maßnahmen, die die Ausgezeichneten vor Ort umsetzten, sind dabei so vielfältig wie die Kommunen und Kreise in NRW.

 

Foto: Landrat Jürgen Müller freut sich zusammen mit Klimaschutzmanagerin Anna-Lena Mügge (rechts) und Birgit Rehberg über den European Energy Award.

 

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