Besser Rechnen – Förderprojekt für Kinder im Kreis Herford

Kreis Herford. „Michael, wieviel ist 5 plus 3?“ fragt die Lehrerin ihren Schüler. Michael antwortet „7“. Er hat gezählt: 5, 6, 7. Weil er nicht auffallen möchte benutzt er unter dem Tisch seine Finger zum Zählen. Michael versteht nicht, warum das Ergebnis falsch ist, oft fehlt ihm das grundlegende Verständnis beim Rechnen.
So wie Michael geht es vielen Kindern mit Rechenschwierigkeiten. Sie sind beim Thema Mathe unsicher und geraten sowohl zu Hause als auch in der Schule beim Mathe lernen schnell unter Stress. Das kann zu Bauchschmerzen oder zur Lernverweigerung führen.

Der Kreis Herford möchte nun eine besondere Unterstützung für Kinder und Schülerinnen und Schüler anbieten, die unter Rechenschwierigkeiten leiden. Unter dem Titel ReiS (Rechenförderung im System) ist daher am 6. September ein besonderes Rechenförderprojekt gestartet. Das Ziel: Durch eine enge Zusammenarbeit von Kitas und Grundschulen sollen Kinder mit einem erhöhten Risiko für Rechenschwierigkeiten frühzeitig erkannt und entsprechend gefördert werden.

Bei der ersten Input-Veranstaltung an der Grundschule Bustedt in Bünde haben nicht nur Lehrkräfte der Grundschulen, sondern auch Fachkräfte in Kitas und aus dem offenen Ganztag aus dem ganzen Kreisgebiet teilgenommen. Innerhalb des Projekts können so verschiedene Kleingruppen und Themenschwerpunkte mit wertvollen Synergieeffekten entstehen. Zusätzlich zu dieser engen Zusammenarbeit ist das ReiS-Projekt auch durch den frühen Förderbeginn besonders zielgerichtet. „Schon vor der Einschulung kann man bei Kindern feststellen, ob Rechenschwierigkeiten zu erwarten sind.“, erklärt Prof. Dr. Andrea Peter-Koop von der Universität Bielefeld im Einführungsvortrag. Die Förderung beginnt daher ein halbes Jahr vor dem Schuleintritt und wird im weiteren Schulverlauf angepasst. So kann auch der möglichen Entwicklung einer späteren Rechenschwäche bereits präventiv begegnet werden. Auch Schülerinnen und Schüler ohne Rechenschwierigkeiten profitieren von diesem Projekt.

Für das ReiS Programm kooperieren die Schulaufsichten, das Kompetenzteam des Landes, die Geschäftsstelle des Bildungsbüros mit Kita & Co, der Lehrstuhl für Mathematikdidaktik für den Primarbereich an der Universität Bielefeld und die Regionale Schulberatung des Kreises Herford.

Das Programm wird von der Universität Bielefeld begleitet und evaluiert. Ein zweiter Durchgang für 2019/2020 ist bereits in Planung. Das Förderkonzept soll langfristig von den Schulen, dem Offenen Ganztag-Schulen und Kitas selbständig weitergetragen werden.

 

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Von links: Andrea Lenz (Kompetenzteam), Angelika Meister (Regionale Schulberatung), Gabriele Ortner (Schulaufsicht), Bettina Wolff (Schulleitung Bustedt und Kompetenzteam), Prof. Dr. Andrea Peter-Koop (Universität Bielefeld, Fakultät für Mathematik) und Norbert Burmann (Schuldezernent Kreis Herford)

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