Perspektiv-Coaching Familie und Beruf

Kreis Herford. Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen ist für Eltern oft nicht einfach – vor allem Alleinerziehende sind besonders belastet. Aber auch Väter und Mütter, die wieder in den Job einsteigen wollen, werden mit oft unerwarteten Problemen konfrontiert.

Der Kreis, das Jobcenter und die Gemeinden Hiddenhausen und Kirchlengern wollen gemeinsam die Beschäftigungschancen von Eltern gezielt fördern. Klaus Binnewitt, Geschäftsführer vom Jobcenter: „Mit unseren klassischen Angeboten gelangen wir immer mal wieder an unsere Grenzen. Dieses Coaching hat den Vorteil, dass es ganz außerhalb der Behörden stattfindet und sehr individuell ist. Es geht auch darum, rechtzeitig zu verhindern, dass Familien in die Armut rutschen“.

Mit einem individuellen Perspektiv-Coaching des Bildungsdienstleiter CREOS werden Erziehende ein halbes Jahr lang intensiv unterstützt und begleitet – bei der Arbeitssuche, bei der Wiederaufnahme einer Arbeit nach längerer Auszeit, bei bestehenden Problemen bei der Arbeit und auch, um die soziale Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu verbessern.

„Der Name ist Programm, wir wollen den Menschen und die Familien in den Mittelpunkt stellen und unterstützen, damit es ihnen in unserer Gemeinde gut geht“, erklärt Udo Rolfsmeyer, Bürgermeister von Hiddenhausen. Rüdiger Meier, Kirchlengerns Bürgermeister ergänzt: „Für uns ist dieses Projekt eine gute Ergänzung zu unserem Netzwerk „Lokales Bündnis für Familien in Kirchlengern“. Darin sind verschiedene Initiativen vernetzt, die alle das Ziel haben, Familien zu stärken.“

Das Coaching für Mütter und Väter startet als Modellprogramm in Kirchlengern und Hiddenhausen. Nach einem ersten Durchgang wird ausgewertet, ob es sich auch auf andere Kommunen übertragen lässt, skizziert Norbert Burmann, Dezernent beim Kreis Herford: “Wir zählen ganz besonders auf die Unterstützung vor Ort und je mehr unterschiedliche Modelle und Erfahrungen wir haben, umso besser und zielgerichteter können wir Menschen und Familien, die es nötig haben beraten und helfen.“

Das Ziel des Coaching-Programms ist, die Beschäftigungschancen der Mütter oder Väter zur verbessern. Dabei sollen Ressourcen freigesetzt, Kompetenzen erkannt und Selbstvertrauen gestärkt werden. Wohnortnahe und an der Lebenslage orientierte Hilfe- und Förderangeboten werden erarbeitet, ebenso auch berufliche Integrationschancen verbessert, erläutert Daniel Schierhorn von CREOS: „In unseren Einzelgesprächen geht es um sehr viel mehr, als die Arbeitssuche. Wir formulieren darüber hinaus auch Ziele und helfen Ängste abzubauen. Wir helfen, Bewerbungen zu schreiben, aber auch mit Ämtern zu telefonieren oder Wege aus der Schuldenfalle zu finden. Manchmal braucht die ganzen Familie eine Struktur.“
Die Situation der ganzen Familie steht also im Vordergrund. Bei einkommensschwachen Familien geht es beispielsweise um günstige oder kostenlose Bildungsangebote und andere Teilhabechancen für die Kinder. Als Teilnehmende kommen in dieser ersten Starterphase Familien mit Kindern und Alleinerziehende in Frage. Das Jobcenter und die Ämter für Soziales in den Kommunen werden gezielt Eltern ansprechen. Bisher sind 9 Teilnehmende in ersten Beratungsgesprächen – in der ersten Phase sollen weitere 30 dazu kommen. Im Herbst wollen Kreis, Jobcenter und die beiden Gemeinden dann Bilanz ziehen und schauen, ob das Programm langfristig etabliert wird – möglicherweise auch kreisweit.

Weitere Infos zu CREOS:
CREOS ist ein Bildungsdienstleister. Das ostwestfälische Familienunternehmen mit Hauptsitz in Bielefeld und sechs weiteren Standorten in Nordrhein-Westfalen bietet seit 1999 der Wirtschaft und der öffentlichen Hand passgenaue Bildungsdienstleistungen und Weiterbildungsprodukte. Über 80 Kreative, Berater, Didaktiker, Pädagogen, Trainer, Designer und Programmierer zählen zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens. www.creos.de

Foto: Stellen das neue PerspektivCoaching vor: v.l. Norbert Burmann (Dezernent Kreis Herford), Daniel Schierhorn (CREOS), Klaus Binnewitt (Geschäftsführer Jobcenter), Nathalie Voßenkämper (CREOS), Gisela Hering-Bejaoui (Sozialamtsleiterin Hiddenhausen), Uwe Dreifeld (Sozialamtsleiter Kirchlengern), Rüdiger Meier (Bürgermeister Kirchlengern) und Ulrich Rolfsmeyer (Bürgermeister Hiddenhausen).

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