Frauenauftakt 2022: Digitaler Auftakt

Frauenauftakt 2022: Digitaler Auftakt mit dem Schwerpunkt Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten

Kreis Herford. Seit Jahren schon wird der Frauenauftakt im Kreishaus von der Gleichstellungsstelle des Kreises Herford organisiert und traditionell sind immer nur Frauen dabei. Die einzige Ausnahme bildet Landrat Jürgen Müller, der den Frauenauftakt eröffnet und alle Frauen im Kreis Herford dazu einlädt. Das war dieses Jahr nicht anders. Jedoch fand der Frauenauftakt -nach einem Jahr pandemiebedingter Pause – dieses Mal digital statt.

Inhaltlich passte das hundertprozentig zum Themenschwerpunkt dieses Abends, denn der lautete: „Digitalisierung und wie Digitalisierung geschlechtergerecht gestaltet werden kann“. Ein hochaktuelles Thema in Zeiten wachsender IT-Unternehmen und damit wandelnder Berufsbilder, in Zeiten steigender Homeoffice-Arbeitsplätze, zunehmender Social-Media-Kanäle und der Entwicklung neuer Zukunftstechnologien.

An diesem Wachstum haben aber nicht alle Anteil: Weniger als 25 Prozent der Studierenden in Ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen sind Frauen, weniger als 12 Prozent der Auszubildenden in MINT-Berufen sind Frauen. Für Landrat Jürgen Müller Anlass, den Frauenauftakt mit einen starken Appell zu starten: „Wir müssen alle mehr unternehmen, damit auch Mädchen und Frauen Chancen in Zukunftsberufen erhalten. Dafür brauchen wir starke Frauen, die auch Vorbilder für junge Mädchen sind. Deswegen bitte ich Sie: Nutzen Sie jedes Gespräch mit jungen Mädchen und Frauen, um sie für technische oder IT-Berufe zu begeistern – wir brauchen in diesen Bereichen weibliche und männliche Beschäftigte. Es sind die Fachkräfte von morgen, die wir auch im Kreis Herford dringend brauchen“.

Jutta Kühl, die als Expertin aus Berlin den 3. Gleichstellungsbericht der Bundesregierung vorgestellt hat, unterstützte das und machte deutlich, dass die Unternehmen einiges dafür tun können, dass sich Frauen in den technischen Arbeitsfeldern wohlfühlen. Sie wies darauf hin, wie wichtig es ist, dass sich die gesamte Zivilgesellschaft und Frauen in die Entwicklung der Digitalisierung einbringen und die Technik mitgestaltet wird. Dann könne Digitalisierung eine Chance für die Gleichstellung sein und Diskriminierungen könnten verhindert werden.

Hier knüpfte die zweite Expertin des Abends, Romy Stühmeier vom Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit in Bielefeld, an und freute sich über den Kompetenzzuwachs in Sachen Technik, der durch die Pandemie entstanden ist. Überraschend war für die Teilnehmerinnen nicht nur der rasante Anstieg der Technikkompetenzen bei Frauen in der Pandemie, sondern dass der technische Kompetenzvorteil der Männer tatsächlich geringer als angenommen ist. Stühmeier stellte neue Lernformen wie das Mikrolearning vor, die flexibler sind und eine lebenslange Fortbildung ermöglichen. Sie erläuterte die digitalen Basiskompetenzen und machte den Frauen Mut, dass diese Kompetenzen in jedem Alter noch erlernbar sind.

Die Vorträge zeigten, dass die Digitalisierung viele Chancen und Risiken für die Gleichstellung bieten und es deshalb ganz besonders für Frauen wichtig ist, sich mit diesen Themen zu befassen.

” src=”cid:image007.jpg@01D80ECB.914FB6A0″ alt=”” align=”left” hspace=”12″ v:shapes=”Grafik_x0020_2″ class=”Apple-web-attachment Singleton” style=”width: 2.7916in; height: 2.0937in; opacity: 1;”>Ein besonderes Highlight des Abends war die Löhner Sängerin und Musikerin Romina Markmann, die mit der Pianistin Frauke Ussling live im Kreishaus spielte und von dort auf die Bildschirme der Zuhörerinnen übertragen wurde. Sie sang Songs von starken Frauen aus Musicals – darunter bekannte Lieder aus Cats, dem Zauberer von Oz oder Sister Act. Sie schaffte es, mit ihrer Stimme Gänsehautfeeling auszulösen. Die Musicalsängerin hat derzeit ein Engagement im Bielefelder Stadttheater.

Über 80 Frauen nahmen an dem digitalen Frauenauftakt teil – moderiert von der Gleichstellungsbeautragten Simona Langenberg, die sich über die vielen Impulse und die regen Diskussionen im Chat freute. Damit konnten die Vorteile der Technik gut integriert werden.

Das Fazit der Veranstalterinnen: Die digitale Premiere ist gelungen und trotzdem freuen sich alle, wenn die Veranstaltung im nächsten Jahr wieder gemeinsam im Kreishaus stattfinden kann.

 

Hinweis: Unter www.dritter-gleichstellungsbericht.de können die Inhalte des Gutachtens nachgelesen werden und Themenblätter, die ausgewählte Aspekte des Gutachtens kurz vorstellen, heruntergeladen werden.

 

Foto1 Langenberg: Die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Herford Simona Langenberg moderierte den ersten digitalen Frauenauftakt des Kreises Herford

 

Foto2 Landrat + Musikerin: Jürgen Müller überreichte im Kreis Herford Blumensträuße an die beiden Musikerinnen, die mit ihrem Live-Auftritt die Teilnehmerinnen begeisterten.

 

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