Langzeitarbeitslose im Kreis Herford

Langzeitarbeitslosen eine wirkliche Chance auf Teilhabe geben und sie nicht ausbeuten

Wie steht es mit den Langzeitarbeitslosen im Kreis Herford?

Der Weg für mehr soziale Teilhabe in Ostwestfalen-Lippe ist geebnet, dass zumindest sagt Huberts Heil. Am Mittwoch hat das Bundeskabinett über den Gesetzesentwurf von Arbeitsminister Hubertus Heil für einen sozialen Arbeitsmarkt entschieden. Dieser geht nun in die politische Beratung in den Bundestag. Für den DGB Ostwestfalen-Lippe ist dies ein wichtiger Schritt zur sozialen Gerechtigkeit, denn auch in OWL sind trotz guter Arbeitsmarktlage rund 37.000 Menschen langzeitarbeitslos. Dies sind nur die offiziellen Zahlen – die Dunkelziffer der nicht erfassten Langzeitarbeitslosen liegt viel höher, so die Redaktion von Herford-aktuell.

„Es ist gut und richtig, Langzeitarbeitslosen eine neue Perspektive zu eröffnen und für sie öffentlich geförderte Arbeitsplätze zu schaffen“, bewertet Anke Unger, Regionsgeschäftsführerin des DGB Ostwestfalen-Lippe den aktuellen Gesetzesentwurf. Nur durch öffentlich geförderte Beschäftigung würden Menschen wieder eine Chance auf soziale Teilhabe durch Erwerbsarbeit erhalten.

„Der Weg ist geebnet, damit das Förderprogramm aber kein Flop wird und sein Ziel nicht verfehlt, müssen vollwertige, sozialversicherte Arbeitsplätze geschaffen werden. Dazu gehört auch, dass Langzeitarbeitslose nicht als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden, sondern für ihre Arbeit nach dem örtlichen Tariflohn vergütet werden“, macht Anke Unger deutlich.

Darüber hinaus bemängelt Anke Unger, dass der aktuelle Gesetzesentwurf vorsieht, nur Menschen zu fördern, die bereits seit mindestens acht Jahren arbeitslos sind: „Je länger die Arbeitslosigkeit dauert, desto schwerer wird es, die Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Deshalb muss der soziale Arbeitsmarkt früher ansetzen. Bei der Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen auch soziale Kriterien wichtig sein. So sollten schwerpunktmäßig Langzeitarbeitslose mit Kindern von dem Angebot profitieren.“

Hintergrund: Mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 5,8% macht die Arbeitsmarktlage in Ostwestfalen-Lippe einen insgesamt guten Eindruck. Dennoch sind in OWL gegenwärtig 36.993 Menschen als langzeitarbeitslos registriert. Als langzeitarbeitslos gilt, wer ein Jahr und länger arbeitslos ist. Die wenigsten Langzeitarbeitslosen finden eine neue Beschäftigung auf dem regulären Arbeitsmarkt. Danach geht es ins Hartz4.

Die Redaktion fragt sich natürlich, was ist mit den vielen Langzeitarbeitslosen die garnicht gemeldet sind. Auf Grund der engen Hartz4 Regelungen fallen z.B. Eigentumsbesitzer und Ehepartner die z.B. eine Eigentumswohnung oder ein Haus besitzen, völlig aus der Statisik, sie sind arbeitslos und haben sich erst garnicht im Amt um Hartz4 bemüht. Dies, weil keine Chance auf Bewilligung besteht. Oft gut ausgebildet und willig zu arbeiten, sind sie die Verlierer der Gesellschaft und die die später die Altersarmut erleben. Zu Reich für das Amt zu arm zum Leben und Sterben. Der Gestzentwurf ist Gesellschaftlich gesehen, zu kurz gegriffen. Er wird langfristig keine Auswirkungen haben und die Betroffenen werden sich selbst kümmern müssen, ohne Unterstützung. (Text und Bild: Redaktion Herford-aktuell).

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