Jabbelpott und Nachtwächter wieder „im Umlauf“

„Pleiten, Pech und Pannen“ begleiteten den „Jabbelpott“ Jörg Militzer zu Jahresbeginn, denn eigentlich sollte das gleichnamige Programmheftchen – das sämtliche Termine vom Stadtrundgang bis zur VHS-Veranstaltung im 1. Halbjahr 2020 vorstellt – bereits zum Start ins neue Jahrzehnt im Herforder Kreisgebiet ausliegen. Doch ein Problem in der Druckerei hat dafür gesorgt, dass erst jetzt an den bekannten Auslageorten (Buchhandlungen, Stadtverwaltungen, Supermärkten, Geldinstituten, etc.) von Rödinghausen bis Herford und zwischen Vlotho und Spenge (und natürlich Internet unter www.jabbelpott.de) die 40seitige Broschüre wieder kostenlos erhältlich ist.
Obwohl damit schon die ersten Veranstaltungen „gelaufen“ sind, steht mit der nächsten Runde des Herforder Nachtwächters Wilhelm Boleck wiederum ein unterhaltsamer, wie informativer Rundgang durch die Dunkelheit auf dem Programm. Denn entgegen manch einem seiner aktuellen Kollegen dieser Zunft, bei dem ein „normaler“ Stadtrundgang kurzerhand in die Abendstunden verlegt wird, schlüpft Militzer in die Rolle des historischen Originals und berichtet aus Sicht eines „städtischen Angestellten der VII. Gehaltgruppe“ von seinem Leben und Wirken im Herford an der Schwelle zum 20. Jahrhundert.
So macht sich Boleck mit seinen Begleitern auf die Suche nach ihm wohlbekannten Ecken und Winkeln der Stadt, stellt an anderen Stellen aber auch die unübersehbaren Veränderungen in den Mittelpunkt. Er berichtet dabei vom Leben der einfachen Menschen, wie dem Wirken einflussreicher Unternehmer, Politiker und Honoratioren. Und natürlich darf auch so manche Anekdote, bis hin zu Überlieferungen aus der Zeit des Herzogs Wittekind, nicht fehlen.

Treffpunkt: Freitag, den 24. Januar um 20:30 Uhr in der Herforder Brüderstraße (Höhe Hausnummer 13).
Erbetene Reservierungen werden ab sofort unter 05223 6530230 entgegen genommen.

VHS-Rundgänge zu „NS-Täterorten“
Bei allen auch noch so unterhaltsamen Rundgangs-Formaten des „Jabbelpott“ Jörg Militzer soll auch nicht vergessen werden, dass all seinen Angeboten mehr oder weniger umfangreiche historische Recherchen zu Grunde liegen. So auch bei gleich zwei Rundgängen am kommenden Sonntag, die durch Bünde und Herford zu „Täterorten“ des Nationalsozialismus führen werden. Wer dabei jedoch an blutrünstige Mordtaten denkt, wird wohl „enttäuscht“ sein. Denn Militzer geht es nicht um die „spektakulären Ereignisse“ dieser unrühmlichen Zeit, sondern um die Strukturen, die die NS-Ideologie bis in die Familien trug und das wichtigste Gut zwischenmenschlichen Daseins, das gegenseitige Vertrauen, nahezu in jeder Beziehung zu Nichte machte.
Die Idee zu diesem kommentierten Spaziergang kam dem langjährige Bünder Stadtführer nach einem Zeitzeugengespräch. Eine nach eigenen Aussagen einstmals „stramme BDM-Maid“ berichtete von ihren Drohungen gegen die eigene Mutter, sie wegen des verbotenen Grüßens der jüdischen Nachbarin anzuzeigen. Was zunächst wie das Kräftemessen eines pubertierenden Teenagers wirkte, bekräftigte die mittlerweile verstorbene Dame rückblickend mit einem „… und ich hätte es wirklich gemacht!“. Doch was brachte ein Kind dazu, so mit der eigenen Mutter umzugehen? Wie machten sich Ideologie und Führerprinzip auch im Alltag des Wittekindslandes bemerkbar?
In zeitlicher Nähe zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar und der 87. Wiederkehr der Machtübernahme am 30. Januar lädt Militzer in Kooperation mit der VHS im Kreis Herford zu diesen Rundgängen ein.

Treffpunkt: Sonntag, den 26. Januar um 11:00 Uhr in Bünde auf dem Marktplatz vor dem Gymnasium.
Treffpunkt: Sonntag, den 26. Januar um 15:00 Uhr in Herford auf dem Rathausplatz, am Haupteingang des Rathauses.
Erbetene Reservierungen werden ab sofort unter 05223 6530230 entgegen genommen.

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