Qualifiziert zum Ziel

Weiterbildung als Lösungsansatz für Fachkräftebedarf

Der Fachkräftebedarf und in einigen Branchen auch –mangel ist die Herausforderung am Arbeitsmarkt von heute und morgen. Woran liegt das – und was kann dagegen getan werden?

Am 01. Mai ist Tag der Arbeit. „Eine gute Gelegenheit, einmal einen Blick auf die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt zu werfen“, findet Frauke Schwietert, Leiterin der Agentur für Arbeit Herford. Wenn man das tut, kommt man um ein Thema nicht herum: Der Fachkräftemangel. Frauke Schwietert begegnet er in ihrer Arbeit regelmäßig: „In Fachkreisen wird das Thema vielseitig diskutiert, das Problem ist inzwischen den meisten bekannt.“

Aber was ist die Ursache für diese Situation? Da wäre natürlich der demografische Wandel: Aus Altersgründen werden in den nächsten Jahren viele Arbeitnehmer aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Diese Stellen müssen nachbesetzt werden. „Aber offene Stellen allein lösen ja noch keinen Fachkräftemangel aus. Die Ursache ist ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage“, so Schwietert.

Gemeint ist damit die Nachfrage nach Arbeitskräften und das Angebot der Arbeitssuchenden am Markt – denn diese passen nicht zusammen. Fakt ist: Fast zwei Drittel der gemeldeten Stellen sowohl im Kreis Herford als auch im Kreis Minden-Lübbecke sind Fachkraftstellen. Das bedeutet, dass man eine abgeschlossene Berufsausbildung im jeweiligen Fachbereich vorweisen muss, um diese Stelle besetzen zu können. Fakt ist aber auch: In beiden Kreisen haben mehr als die Hälfte der Arbeitslosen keine abgeschlossene Berufsausbildung. Die Fachkraftstellen können also nicht mit dem passenden Personal besetzt werden.

„Diese Passungsprobleme sind der Umstand, der im Endeffekt zum Fachkräftemangel führen wird beziehungsweise in einigen Branchen schon dazu geführt hat“, so Schwietert. „Ausbildung und Qualifizierung ist der Schlüssel zur Bewältigung dieser Herausforderung. Mit unseren Weiterbildungs- und Fördermöglichkeiten können wir vielfältig unterstützen und arbeitslose Menschen für den Arbeitsmarkt qualifizieren“, erklärt Frauke Schwietert. Insbesondere legt sie das Augenmerk auf das neue Qualifizierungschancengesetz, das dieses Jahr in Kraft getreten ist. Schwietert: „Unsere Förderungsvarianten wurden mit dem neuen Gesetz ausgeweitet, indem die Weiterbildungsförderung für Beschäftigte nun unabhängig von Ausbildung, Lebensalter und Betriebsgröße möglich ist. Für Geringqualifizierte können Maßnahmen, die zu einem anerkannten Berufsabschluss führen, gefördert werden. Damit können Menschen, die bereits angestellt sind, soweit unterstützt werden, dass sie auch nachhaltig integriert sind.  Unternehmen können dadurch direkt aus der eigenen Belegschaft eine der freien Fachkraftstellen besetzen.

Aber natürlich kann die Agentur für Arbeit den Fachkräftemangel nicht allein bekämpfen, weiß auch Schwietert: „Alle Akteure am Arbeitsmarkt müssen an einem Strang ziehen. Besonders wichtig: Heute für morgen aus- und weiterbilden!

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